Das Rutherford YHA Hostel

Rutherford YHA

Nachdem wir einen Teil des Queen Charlotte Tracks gelaufen und die Zeit vorher auf einem einfachen DoC Campingplatz verbracht hatten, war es mal wieder Zeit für eine Dusche. Also Hostel suchen und dann dort eine Nacht im Auto verbringen. Auf unserer Route lag das total tolle, für seine Muscheln angeblich weltberühmte Kaff Havelock. Im Lonely Planet war das Rutherford YAH Hostel zu finden - dort sollte angeblich schon der gute Rutherford studiert haben. Die Preise waren günstig, also nahmen wir das Hostel. Zuerst eine Runde duschen - die Sanitäranlagen waren halbwegs benutzbar. Aber als wir danach Küche und Gemeinschaftsraum inspizierten, kam es uns allerdings vor, als ob sie hier versuchten den original Dreck von Rutherford zu konservieren. Aus der Ecke mit den Mülleimern stank es, von den Fenstern blätterte der Lack ab und sämtliche Küchenutensilien waren mit diversem Dreck überzogen.

Soviel zum Zustand des Hostels. Viel skurriler waren jedoch die Bewohner oder vielleicht auch eher Insassen des Schuppens. Da war einmal Bruce, der Chef des Ladens, welcher sich extrem deutlich artikulieren konnte und den Laden sauber zu halten schien. Weiterhin gab es den dicken Maori, der den ganzen Abend biertrinkend und fernsehnschauend auf einem Sofa vor einem periodisch Duft absendenden Lufterfrischer im Gemeinschaftsraum verbrachte. Er artikulierte sich nur durch lautes Schnaufen beim Bier holen bzw. Fertigessen in der Mikrowelle warm machen. Zwischendurch erschien eine unglaublich vollschlanke Dame, welche ihrem ca. fünfjährigen schreienden Göhr liebevoll einen Batzen nahrhaften, frittierten Irgendwas vor warf. Getoppt wurden diese Leute nur noch durch einen vermeintlichen Gast des Hostels. Dieser blauäugige, unrasierte Typ war genauso kommunikativ wie der Dicke Maori. Er versuchte sich in der Küche etwas zu essen zu bereiten, wobei er gefühlt gegen jeden Gegenstand stieß und hin und wieder etwas überkochen ließ, da er zwischendurch immerwieder für mindestens 10 Minuten Fernsehn schauen musste. Oder besser gesagt starren. Seine unglaubliche Fähigkeit bestand nämlich darin, alles und jeden mit seinem gläsernen Monsterblick anzustarren oder vielleicht sogar zu durchleuchten. Einfach gruselig.

Je länger der Abend wurde, desto mehr fühlten wir uns in dem Schuppen wie in der Bar von "From Dusk Till Dawn" und fragten uns, wann die Zombies wohl kämen. 

  13.03.13 um 11:12 Uhr
  new zealand
nächster Artikel:
3 Tage Abel Tasman
auch lesen:
vorheriger Artikel:
Die Marlborough Sounds
auch lesen:

Kommentare

elli e.
schrieb am 13.03.13 um 17:08 Uhr:

Nicht umsonst ist auf Neuseeland der "Herr der Ringe" gedreht worden,passt auf, dass ihr dabei nicht mitgefilmt werdet. Bei dem Wetterchen hier in Deutschland, kann ich jetzt wieder herzhaft lachen, bitte weiter so.

Kommentar verfassen





optional, wird nicht veröffentlicht

optional

Bitte rückwärts eingeben!