Im Dunklen

Höhlenforscher

Es war an einem dieser viel zu warmen Sommertage mit 35°C, still stehender Luft und einer erbärmlich brennenden Sonne. Für schweißtreibende Outdoor-Aktivitäten eigentlich viel zu heiß, doch trotzdem hatte ich das Gefühl dass mir irgendwann die Finger abfrieren. Auf der Flucht vor der Hitze hatte es uns in eine gigantische Karsthöhle verschlagen. Die dort vorherrschenden 7 – 8°C sind zwar Anfangs ganz angenehm, aber nach ein paar Stunden ist es dann doch schon etwas frisch.

Das was es bei der Höhlenbefahrung zu sehen gab war allerdings jede Mühe wert. Zunächst war da erstmal die absolute Dunkelheit. Dunkelheit wie sie noch nicht mal an eine wolkenbedeckte Nacht in menschenferner Umgebung heranreicht, denn unter der Erde gibt es nun mal nichts was leuchtet. Doch beim Einschalten der Taschenlampe wurde es spannend. Allein langsam die Wände abzuleuchten und sich Stück für Stück durch die Dunkelheit voran zu tasten, auf einem Weg der nicht zu enden schien, war äußerst beeindruckend. Ich wusste zwar, dass wir eine große Höhle befahren, jedoch dauerte es etwas bis ich die ganzen Ausmaße der Höhle verstand. Sie war nicht groß sondern viel mehr gigantisch.

Sargdeckel

Aber auch die Felsbrocken mit ihren unterschiedlichen Zeichnungen und Strukturen hatten ihre Faszination. Die untereinander verkeilten Brocken bilden zahlreiche natürliche Stillleben. Hin und wieder sah man sogar kleine quarzähnliche Einschlüsse. Es war ein ehrfürchtiges Naturschauspiel, schließlich ist dieser Verbruch über den wir stiegen irgendwann mal von der Decke gekommen. Und da über uns hing noch jede Menge weiteres Gestein.

Sargdeckel

Meine Aufgabe war es für die Höhlenbefahrung die Kamera mitzubringen. Bisher hatte ich noch nichts mit Höhlenfotografie am Hut, bis auf den obligatorischen Schnappschuss mit eingebautem Blitz. Jetzt sollte es ein kleines Stückchen professioneller vonstattengehen: Mit Weitwinkelobjektiv, Stativ und Fernauslöser. Zur Beleuchtung hatte mein Höhlen-Guide ein paar „größere“ Taschenlampen am Start und so wurde das Ganze zu einer Langzeitbelichtungs-Session mit Lightpainting, da keine vernünftigen Blitze zur Verfügung standen. Für diesen ersten ernst zunehmenderen Höhlenfotografie-Versuch hat sich das Fingerabfrieren meiner Meinung nach gelohnt.

  14.09.18 um 19:45 Uhr
  photos, höhle
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Kommentare

pole
schrieb am 24.10.18 um 20:43 Uhr:

In welcher Höhle wart ihr denn? Sieht cool aus!

Binni
schrieb am 04.11.18 um 21:19 Uhr:

Wir waren im Harz ;)

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