Jetzt kommt Schwung auf die Wiese!

Das stille, öde Rumgetrauer auf unseren Friedhöfen hat ein Ende! Mit QR-Codes auf Grabsteinen kommt nun endlich mal Schwung auf die Wiese.

QR-Code

Dank der stylischen Grafiken lassen sich nun die Gräber unserer verstorbenen Bekannten und Verwandten spielend einfach mit dem Internet verknüpfen. So braucht ein Trauergast nur kurz sein Smartphone auf dem Friedhof zücken, den QR-Code fotografieren und schwups schon wird er sofort zu Youtube weitergeleitet und bekommt Chop Sueyzu hören – das Lieblingslied des Verstorbenen. Natürlich ist auch eine Verlinkung zur Failbook-Seite des Toten möglich – je nach dem, was die Angehörigen gerade so konfiguriert haben.

Und da sind wir schon bei der nächsten gar grandiosen Sache: Hinter dem QR-Code kann sich ja ständig eine neue Seite befinden, sofern die Angehörigen das möchten. Um den Trauerlink zu bearbeiten müssen sie nicht mal auf den Friedhof gehen, schließlich kann man das bequem vom Sofa zuhause aus machen. Schaltet man auf der entsprechenden Seite noch ein paar Google-Anzeigen, so lässt sich mit jedem Friedhofsbesucher, der den QR-Code knipst, gleich noch etwas Geld verdienen – natürlich nur um den großartigen Online-Service des Steinmetzen zu bezahlen. So eine Online-Plattform zur Konfiguration des Trauerlinks will ja schließlich auch immer auf dem neusten Stand gehalten werden und sicher vor russischen Hackern gemacht werden. Nicht dass der Link auf einmal zu Youporn oder zur Seite der FDP weiterleitet.

Nicht zu Verachten ist auch, dass sich dank der QR-Codes das Platzproblem auf Grabsteinen lösen lässt. Denn schließlich reicht ein QR-Code auf dem Grabstein als Information aus, weiterer Text ist überflüssig. Um zu erfahren wer alles an dieser Stelle begraben ist, schaut man einfach ins Netz – bei Gemeindschaftsgräbern muss halt gescrollt werden, zum Erfassen aller Namen. Der QR-Code kann somit wie eine Art Packungsbeilage verstanden werden. Bei Bedarf wird die Seite hinter dem Link natürlich auch mehrsprachig gestaltet.

Doch die Modernisierung des Trauerns steht mit Sicherheit noch am Anfang. Mit zukünftigen Apps wie iGraveyardusw. wird es zum Beispiel möglich sein, sich seinen eigenen virtuellen Friedhof einzurichten. Bei einem Friedhofsbesuch lassen sich durch Knipsen des QR-Codes die Trauerprofile verstorbener Menschen bequem in die App laden. So kann man bequem immer und überall trauern – egal ob man am Strand oder in der Sauna liegt, im Stadion sitzt und die Halbzeitpause überbrückt oder im Supermarkt an der Kasse wartet, bis man endlich dran ist. Mit modernen Trauer-Apps kann jeder individuell Verwandten, Bekannten oder auch seinen Stars gedenken.

Man darf auf die weitere Entwicklung gespant sein!

  06.07.12 um 21:33 Uhr
  quark
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