Zu Besuch in einer Ruinenstadt

Agios Theodoros.

Am Fuße des Taygetos-Gebirges ganz in der Nähe von Sparta befindet sich auf einem Berg die Ruinenstadt Mystras. Die Ursprünge reichen in das 13. Jahrhundert zurück, wo die Stadt im Zuge des vierten Kreuzzuges bei der Eroberung der Peloponnes Halbinsel errichtet wurde. Ruinenstadt ist Mystras deshalb, da die Stadt beim Griechischen Freiheitskampf so stark zerstört wurde, dass die Bewohner auf einen erneuten Wiederaufbau verzichteten. Schon zuvor wurde Mystras Ende des 18. Jahrhunderts durch Albanische Truppen unter Osmanischer Führung geplündert und stark beschädigt. Nach dem Griechischen Freiheitskampf errichteten die Bewohner der Stadt statt dessen die Stadt Sparta ganz in der Nähe des antiken Spartas und nur ca. zehn Kilometer von Mystras.

Agios Dimitros.

Mystras blieb also verlassen und somit gibt es heute noch die Ruinen dieser einst als Bergfestung angelegten Stadt zu besichtigen. Es handelt sich um eine Stadt im Byzantinischen Still – von hier aus wurde wohl auch zu einem Zeitpunkt während des Byzantinischen Reichs die Peloponnes beherrscht. Die Stadt selbst liegt an einem Berghang und war in eine Unter-, Mittel- und Oberstadt gegliedert. Dazu kam noch ganz oben auf dem Berg die Burg.

Erhalten sind noch einige Klöster und zahlreiche Ruinen. Der Despotenplalast wird gerade renoviert und wirkt im Vergleich zu den Ruinen schon fast wie Neubau. Von der Burg sind nur noch grobe Ruinen erhalten, auch von den sonstigen Gebäuden gibt es nur noch Bruchstücke. Ziemlich beeindruckend für mich waren die zahlreichen recht gut erhaltenen Gemälde und Fresken in den Kirchen. Sie kommen mit einer unglaublichen Farbenpracht daher und verzieren das Innere der Kirchen komplett. Man hat damals wohl keinen Quadratzentimeter zum Bemalen ausgelassen.

Bei meinem Besuch war es etwas vernieselt, kühl und Nebensaison. Mit den Wolken hier am Fuße des Taygetos könnte man sagen es war mystisch in Mystras.
Ich war zwar nicht allein aber es war trotzdem recht angenehm ruhig – im Sommer wird es wohl recht voll sein, gerade auch durch die Nähe zum antiken Sparta. Der Besuch der Byzantinischen Ruinenstadt war jedenfalls ein guter Kontrast zu den antiken Stätten, die ich bisher besucht hatte.


Reisezeit: Dezember 2021

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