Zu Besuch in einer Märchenwelt

Die spektakulären Felsen von Meteora.

Jedes Land hat so seine top Touristenattraktionen, für die es bekannt ist. Die Orte an die es gefühlt jeden verschlägt. Eigentlich vermeide ich diese Stück für Stück abzugrasen. Eher wenn einer dieser Orte an der Route liegt schaue ich mal vorbei. Diesmal hatte ich aber extra die Route so geplant, um genau an solch einen Touristen-Hotspot zu gelangen: Meteora. Gelohnt hat es sich auf jeden Fall, es war jeden Kilometer „Umweg“ absolut wert.

Meteora ist eine kleines Sandstein-Felsgebiet östlich des Pindos-Gebirges bei der Stadt Kalambaka im Norden Griechenlands. Von ihrer Gestalt her haben die Sandstein-Formationen schon etwas Ähnlichkeit mit dem Elbsandsteingebirge. Allerdings wirken sie ein ganzes Stück klobiger. Auch ist die Ausdehnung des Felsgebiets nicht sehr groß, es ist nur auf ein paar Kilometer beschränkt. Hervorstechen die gigantischen Sandsteinfelsen aus der Landschaft zum einen, da sie sich sehr gut vom flachen Tal des Pineios abheben und zum anderen da ihnen direkt gegenüber die Ausläufer des Pindosgebirges mit ihrem Hochgebirgscharkter gegenüber liegen.

Eher unspektakulär: Im Kloster Agia Triada.

Doch nicht nur die einzigartige, aus der Landschaft heraus stechende Form macht diese Felslandschaft so speziell. Denn die Felsen sind mit 24 Klöstern und Eremitagen gespickt. Sechs Klöster sind davon noch bewohnt und dementsprechend gut erhalten. Die Klöster sind dabei weit über den Wolken auf den Plateaus der Felsen errichtet. Daher auch der Name Meteora der soviel bedeutet wie „in der Luft schwebend“. Wie auf den Bildern gut zu erkennen ist, sind die Klöster tatsächlich verdammt malerisch und irgendwie unwirklich gelegen. Fast wie in einer Märchenwelt. Kein Wunder, dass diese Region schon oft als Kulisse für diverse Filme diente.

Die Klöster lassen sich im übrigen auch besichtigen – im Kloster Agia Triada war ich dann auch mal drinnen. Dieses konnte bis in die 1920er Jahre nur per Strickleiter erreicht werden, ich konnte nun mittlerweile allerdings über eine in den Fels gehauene Treppe hinauf steigen. Gelohnt hat sich das aus meiner Sicht nicht so recht – ist halt eine karg eingerichtete Glaubensstätte. Die Ausblicke aus der Ferne auf die Klöster waren dafür um so besser.

Und noch immer war es Nebensaison. Kühl, wolkenverhangen und leicht regnerisch. Am Tag meiner Abreise lag sogar eine Schneedecke auf den Felsen.

Doch genau diese Bedingungen fand ich perfekt für die Erkundung des Felsgebiets. Die Wolken verliehen dem Ganzen einen mystischen, märchenhaften Charakter. Das kühle Wetter sorgte für wenige andere Touristen in dem Touristenhotspot. Dass dies einer ist, war in Kalambaka gut erkennbar: Jede Menge Souvenier-Shops, nach Touristen schreiende Restaurants, Hotels, … das Übliche Image einer Touri-Region.

Meteora verabschiedet sich mit einer weißen Decke.

Die Sandstein-Felsen eignen sich natürlich auch wunderbar zum Klettern. Laut Wikipedia wurde dieses Klettergebiet zu einem Großteil durch den ursprünglich aus Sachsen stammenden Dietrich Haase mit erschlossen.


Reisezeit: März 2022

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