Neuer Helm-Trend!
Mein Traum war es schon sehr lange wieder mal richtig zu Reisen. Nicht nur kurz irgendwo hin zu fahren, etwas anzuschauen, zu wandern, zu paddeln oder was auch immer zu machen und nach einer festgelegten Anzahl von Tagen oder Wochen wieder zurückzufahren. Sondern sich einfach treiben zu lassen, ohne eine Zeitschranke im Hinterkopf und der Reise ihren eigenen Raum geben wo hin sie sich entwickelt. Für die Fahrradreise habe ich Job und Wohnung gekündigt, meinen Besitzstand gewaltig minimiert, Verträge aufgelöst, mich aus Deutschland abgemeldet. Diesen Aufwand treibt man nur, wenn man auch wirklich länger weg will. Doch sind das alles Dinge, die man relativ einfach Stück für Stück erledigt und abhackt.
Der Ratzeltiger on Tour
Wer aufbricht muss sich aber auch verabschieden. Verabschieden von Familie, Freunden, Kollegen, Schülern, Bekannten. Und das ist wiederum nicht so einfach. Denn auch wenn ich viele dieser Personen irgendwann wieder sehen werde, so können bestimmte Momente jetzt nicht gemeinsam erlebt, bestimmte Situationen nicht gemeinsam durchgestanden werden. Ja und anderen Personen gegenüber bedeutet dieser Aufbruch auch gleichzeitig ein Abschied für immer.
Auch wenn es vielleicht einfach ausgesehen hat, wenn ich im Klassenraum oder im Lehrerzimmer „Ich wünsche euch alles Gute …“ oder im Elbtal „Tschüss und bis bald“ gesagt habe und einfach davon geradelt bin, so leicht ist mir das nicht gefallen. Doch es gehört nun mal dazu – der Reisewunsch ist tief in mir drin und muss jetzt umgesetzt werden.
Die Klingel – eigentlich einen eigenen Artikel wert …
Auf jeden Fall möchte ich mich aber bei allen für diese grandiose Verabschiedung bedanken. Ganz egal wie ihr das auch gemacht habt – es hat mich richtig umgehauen und tief bewegt! Es haben so viele Begeisterung für das Reiseprojekt gezeigt. Viele haben bei den Vorbereitungen geholfen: Tipps gegeben, Dinge gebastelt, Kontakte hergestellt, beim Umzug angepackt, die Wohnung mit vorgerichtet, Dinge eingelagert und und und. Es sind Tränen geflossen. Es gab Abschiedbriefe, Abschiedsshirts, Abschiedsfotos, Abschiedsgeschenke, eine Abschiedsfeier sowie eine fantastische dauerklingelnde Begleitung auf den ersten Kilometern. Dann wären da auch noch die fleißigen Helferlein im Hintergrund, die jetzt Post annehmen, bei Bedarf Dinge verschicken, Bits & Bytes mit koordinieren und so weiter. Für all das bin ich euch sehr dankbar. Und so schmerzhaft der Abschied auch sein mag, so gut tut diese Unterstützung auch beim Losradeln.
Danke 🙂
So und was hat das nun mit dem Helm auf sich?
Die Umgestaltung des Helms in dieses extrem modische und zugleich ungemein praktische Format wurde von meinen Freunden zur Abschiedfeier vorgenommen. Auf meiner Reise durch Deutschland habe ich natürlich viel Beachtung für diesen besonderen Helm erhalten und auch viele Interpretationen gehört, wozu das gut sein soll: Als Spender für Kabelbinder im Notfall, als Windrichtungsanzeiger, zum Spinnenweben entfernen, zur Verbesserung der Aerodynamik, als Corona-Schutzschild. Doch einmal wurde tatsächlich richtig gemutmaßt – zum Schutz vor angreifenden Vögeln. Schließlich wollten mir meine Freunde mit der Umgestaltung des Helms einen Gefallen tun, ihnen ist viel an meiner Sicherheit gelegen. Die Anregung dazu haben sie in Australien bekommen, wo es angeblich wohl einige Radfahrer mit solch einem Konstrukt geben soll. Und eins kann ich nach meinen ausgiebigen Test sagen: Der Helm funktioniert – ich wurde noch nicht einmal von aggressiven Vögeln attackiert. Stylisch ist es ja zu dem auch noch, das findet sogar die Polizei. Also, schnappt euch ein paar Kabelbinder und modifiziert auch euren Helm!
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