Danzig – auf ins Getümmel!

Nach ein paar Tagen entlang der polnischen Ostseeküste, hatte ich Danzig erreicht. Eine ehemalige Hansestadt an der Mündung der Mottlau, die es ungefähr mit der Größe Dresdens oder Leipzigs aufnehmen kann. Die erste polnische Großstadt, die ich als Fahrradfahrer erkundet habe. Und was die Fahrradinfrastruktur angeht, so war ich begeistert: In Danzig gibt es entlang der großen Straßen jede Menge gut ausgebauter, durchgängiger Fahrradwege, Zebrastreifen für Fahrradfahrer an denen die Autos tatsächlich halten, Zebrastreifen für Fußgänger über Fahrradwege sowie um Kreisverkehre herum von den Autos räumlich getrennte Radwege. Zugegebener Maßen muss man sich an einige Konzepte erst gewöhnen, so geht es zum Beispiel an einmündenden Straßen immer erstmal zehn bis zwanzig Meter um die Ecke, dann kommt der Zebrastreifen und danach geht es wieder um die andere Ecke zurück. Auch könnte es hin und wieder mal eine bessere Abstimmung der Ampelphasen geben. Doch sicher fühlt man sich auf diesen Wegen allemal. Das Konzept macht einen ganz guten Eindruck.

Straßenzug in Danzigs Altstadt.

Eigentlich hatte ich mich in Danzig in einem Zimmer verschanzen wollen, um mal ein paar Dinge am Rechner zu erledigen: Die Website für die Weltreise anpassen, Bilder nachbearbeiten, Bloggen, die weitere Route planen, Kontoverbindung umstellen, … Als ich am vorletzten Tag doch mal einen Fuß in die Innenstadt setzte, zog es mich immer weiter hinein in das Touristengewimmel. Ich war entzückt – nicht etwa wegen der Eisstände, den Haarextensions oder den mit LEDs bestückten Luftballons die es mal wieder gefühlt an jeder Ecke zu kaufen gab – sondern wegen der äußerst schönen Architektur. Natürlich gab es eine Unmenge an Kirchen zu bestaunen, eine spektakulärer als die andere. Reste der alten Stadtmauer, prunkvoll verzierte große Gebäude, Springbrunnen – halt das, was eine typische Altstadt so zu bieten hat. Doch viele Städte haben ja irgendwie etwas besonderes bezüglich ihrer Architektur. Für mich waren das die vielen sehr schmalen, vier- oder fünfstöckigen Gebäude, die direkt ohne Lücke aneinander gereiht sind. Dabei sieht bei jedem die Fassade ein klein wenig anders aus, was das Ganze für den Betrachter ziemlich spannend macht. Zu den schön gestalteten Fassaden stand der Hinterhof dagegen meist im vollen Kontrast: Grau, praktisch und oftmals etwas chaotisch zusammengeflickt.

Stilbruch?

Besonders kontrastreich wirken aber auch die beeindruckenden Kirchen ein klein wenig außerhalb des historischen Stadtkerns, wenn diese direkt neben Neubauplatten stehen. Aber gut, irgendwo muss halt auch mal was Neues hin. Mit seinem touristischen Zentrum, den breiten Straßen und seinem ganzen Flair wirkte Danzig dann aber schon ein bisschen mehr nach Großstadt als Dresden oder Leipzig 😉


Reisezeit: August 2021

Kommentare

2 Antworten zu „Danzig – auf ins Getümmel!“

  1. Benutzer Icon
    Christian Richter

    Christian, Techi und Tom grüßen Jörg von unserer Klassenfahrt an die Ostsee und stoßen auf dich mit drei Mirabellen (43%x3=129%) an! Lass es dir gutgehen und allzeit gute Fahrt!

    1. Benutzer Icon

      Danke, hoffe die 129% sind euch gut bekommen 😀

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