Ich erlaube mir wieder mal ein Land mit nur 20 Bildern zu beschreiben. Diesmal ist es der Iran, dem diese absolut vollkommene Art der Charakterisierung zu Teil wird. Da es bereits der dritte Artikel in diesem Stil ist, gilt dies nun als Serie (Teil 1: Georgien, Teil 2: Armenien).
Ebbe und Flut ist nicht gerade das erste woran man beim Iran denkt. Nach tausenden Kilometern war ich am Persischen Golf angekommen und freute mich darauf endlich das Meer zu sehen, nur war das Meer gerade nicht da, dafür allerdings ein paar Flamingos.
Die alte Persische Architektur findet sich im ganzen Land in verschiedensten Ausprägungen. Überall gibt es jedoch wunderschöne, äußerst fein detaillierte Kuppeln zu bestaunen.
Städte wirken oft wie mitten in die karge Landschaft gesetzte künstliche Kolonien. Ringsum ist nichts außer etwas vertrocknetes Gestrüpp, Sand und hügeliges Gelände. Es fehlt ein sanfter Übergang, nur in Regionen wo es etwas Wasser gibt, sind die Städte auch von landwirtschaftlich genutzten Flächen umgeben.
Parks gibt es in allen Städten. Mit ein paar Bäumen, etwas Rasen, Pavillons meist mit einem fest installierten Grill, ein Toilettenhäuschen und oft auch ein paar Waschbeckenzeilen zum Reinigen der Grill-Utensilien. Und ziemlich oft habe ich dort auch öffentliche Steckdosen zum Laden von Smartphone gesehen. Diese Steckdosen-Wände gibt es aber auch auf Busterminals oder an Bahnhöfen.
Monumente und mehr oder weniger abstrakte Skulpturen finden sich im ganzen Land. Oftmals stehen Monumente wie das abgebildete in Kreisverkehren am Ortseingang.
Viel des täglichen Handels findet auf den gut besuchten Basaren statt. Und auch wenn es dort noch so eng zu geht, ein Motorrad passt immer noch durch.
Fotos vom Geistigen Führer des Landes dem Ayatollah Chamenei sind allgegenwärtig. In jedem Geschäft, Hotel oder sonstigen öffentlich zugänglichen Gebäude hängt eine Bildmontage mit Ayatollah Chomeini (verstorbener Gründer der Islamischen Republik) und seinem Nachfolger und aktuellen Staatsoberhaupt Chamenei. Für mich wirkte es wie eine abartige Pflicht zu diesem kranken Personenkult.
So wie dieser sahen fast alle Brunnen und Fontänen im Iran aus. Abgelassen. Wasser ist Mangelware, der Klimawandel bestens sichtbar.
Der Iran ist definitiv kein Fahrrad-Land. Aber in ein paar Städten gibt es doch einige die das Rad nutzen. Isfahan wahr schon fast eine wahre Fahrrad-Metropole. Absolut typisch ist dieser Klassiker mit dem doppelten Oberrohr.
Neben den ganzen Autos ist das Verkehrsmittel schlecht hin das Motorrad. Nicht alle haben diese stylische Windschutzscheibe, aber alle sind recht klein motorisiert – größer als 250cc ist seit der Iranischen Revolution nicht erlaubt. Frauen sind nicht berechtigt einen Führerschein für Motorräder zu machen. Dafür fahren schon die kleinsten Hosenscheißer auf den Dingern rum, da wird dann natürlich nicht kontrolliert.
Das Nutzfahrzeug im Iran ist der blaue Zamyad Pickup. Gerade in landwirtschaftlich genutzten Regionen fahren Unmengen davon herum.
Keine Geschenkverpackung sondern eine Sonnenschutzgarage.
Im Iran wird nicht vor Wildschweinen sondern vor Kamelen gewarnt. Ist auch gut so, nicht dass man angesabbert wird, wenn die mal sauer sind.
Typischer Fernblick im Iran. Scheinbar ewige Weite mit ein paar Bergen im Hintergrund, vertrocknetes Gestrüpp und steinig sandiger Boden.
Im Iran soll es mal Tausend Karawansereien gegeben haben. Dann befahl der damalige Herrscher eine davon zu zerstören, da Neunhundertneunundneunzig nach wesentlich mehr klingt. Nun ja, die Geschichte hat man mir zumindest erzählt.
Die Iranische Küche ist nicht unbedingt das ausschlaggebende Argument für einen Iran-Besuch. Sie ist sehr fleischlastig und zudem auch relativ monoton. Zumindest war das mein Eindruck. Oftmals beschränkt sich das Restaurant-Angebot auch nur auf Kebap und westliches Fastfood wie Burger und Pizza, wobei letztere nichts mit italienischer Pizza gemein haben.
Der Iran ist dank westlicher Sanktionen vom internationalen Finanzsystem abgeschnitten. Alles was man als Reisender braucht, muss man sich also vorher bar in Euro oder Dollar mitbringen. In jeder größeren Stadt gibt es dann Wechselstuben, in denen man die Rials bekommt. Ein Euro entsprach während meiner Reisezeit ungefähr 300.000 Rial. Wenn auch auf den Scheinen Rial drauf steht, sprechen und rechnen im Iran alle von Toman. Zehn Rial sind dabei ein Toman, ein Euro also 30.000 Toman. Aber auch 30.000 Toman sagt eigentlich niemand sondern eher 30 Toman. Im Touri-Business wird dann aber auch gern der Pries in Rial angegeben, ohne unbedingt dazu zu sagen dass es nun doch Rial und nicht Toman sind. Alles ganz einfach – oder? Auf jeden Fall war eine Tüte für die vielen Geldscheine zum Transport nötig …
Wie in der islamischen Welt typisch, gibt es auch im Iran Hocktoiletten. Ebenso charakteristisch ist die nicht abgetrennte Dusche, bei der große Teile des Bades beim Duschen einfach nass werden. Die Wäschetrocknung findet so wohl eher nur bei Anwesenheit von Reiseradlern statt.
Am Anfang dachte ich bei diesem Shampoo noch es handle sich hier um einen Hoax. Aber es ist mir tatsächlich dreimal im Land begegnet!
Reisezeit: September – November 2022
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